Laacher See 01

LAACHER SEE

Natur erleben

Was ist Vulkanismus?

Der Begriff Vulkanismus stammt von dem Wort „Vulcanus“. In der römischen Mythologie war er der Gott des Feuers und des Schmiedens mit seiner Werkstatt unter dem Ätna.

Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, die entsteht, wenn Magma (geschmolzenes Gestein) bis an die Oberfläche eines Planeten aufsteigt. Alle Begleiterscheinungen, die mit dem Austritt der glutflüssigen Gesteinsschmelze verbunden sind, bezeichnet man als Vulkanismus.

In einer Tiefe ab 100 km, in der Temperaturen zwischen 1.000 und 1.300 Grad Celsius herrschen, schmelzen Gesteine zu zähplastischem Magma, das sich in großen tropfenförmigen Magmaherden in 2 bis 50 km Tiefe sammelt. Wenn der Druck zu groß wird, steigt das Magma über Spalten und Klüfte der Lithosphäre auf. Magma, das auf diese Weise an die Erdoberfläche gelangt, wird als Lava bezeichnet.

Bei einem Vulkanausbruch werden nicht nur glutflüssige, sondern auch feste oder gasförmige Stoffe freigesetzt.

Ascheregen über Europa

500.000 Jahre lang war das Vulkangebiet der Eifel aktiv, zuletzt vor rund 13.000 Jahren. Damals bescherte ein vermutlich nur wenige Tage dauernder, gewaltiger Ausbruch des Laacher See-Vulkans weiten Teilen Mitteleuropas Ascheregen.

In rund 3 km Tiefe hatte sich eine Magmakammer gebildet, in der die heiße Gesteinsschmelze stagnierte und sich im oberen Bereich der Magmakammer stark mit leichtflüchtigen Gasen anreicherte. Dadurch verringerte sich die Dichte der Schmelze; ihr weiterer Aufstieg wurde erleichtert. Als das Magma schließlich in Kontakt mit dem Grundwasser geriet, öffnete sich unter gewaltigen Wasserdampfexplosionen ein trichterförmiger Schlot. Die einsetzende Druckentlastung führte zur Expansion der im Magma gelösten Gase und die Eruption kam erst so richtig in Gang. Eine Eruptionssäule aus Bims und Ascheteilchen, getrieben von der Schubkraft der sich ausdehnenden Gase, stieg wohl zeitweise bis über 30 km in den Himmel auf.

Laacher See Luftaufnahme © Walter Müller
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Laacher See © Klaus-Peter Kappest

Bei nachlassendem Gasdruck und zunehmender Erweiterung des Schlotes reichte die Wucht der Explosion nicht mehr aus, um die größeren Partikel bis in die höheren Luftschichten zu schleudern, und die Eruptionssäule begann zu kollabieren. Schwerere Ascheteilchen, Bims und Gesteinstrümmer stürzten aus der Eruptionssäule zurück auf die Erde und breiteten sich mit hoher Geschwindigkeit, von vulkanischen Gasen und aufgeheizter Luft in Schwebe gehalten, als heiße Lawine am Boden entlang aus.

Mofetten am Ufer

Bis heute ist es unter dem Laacher See heißer als anderswo in Mitteleuropa, und aus der langsam abkühlenden Magmakammer im Untergrund entweicht ständig Kohlendioxid, das in feinen Spalten und Rissen aufsteigt. Wo es im Laacher See austritt, ist es durch aufsteigende Gasblasen (Mofetten) sichtbar.

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Laacher See © Klaus-Peter Kappest
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